Lebe ich MEIN Leben?
- mortagdominique
- 17. Aug. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Live your best life - immer wird man mit dieser Floskel konfrontiert.
Da sich heute ja jeder frei zu jedem Thema äußern darf und auch ganz schnell mal in Blogs und Youtube-Channels als Lifeguide und Hack-Guru unterwegs ist, kommt man schon schnell mal ins Grübeln, ob das eigene Leben auf der richtigen Spur läuft.
Lebe ich so gesund wie ich könnte?
Mache ich den Job, den ich machen will?
Etc. etc.

Ich bin ein sehr fauler Mensch. Also ein SEHR sehr fauler Mensch. Und ich kann mich oft deswegen selbst nicht leiden. Bringt mich das dazu, alles zu ändern? Offensichtlich nicht.
Es ist alles eine Frage der Prioritäten. Zumindest vermute ich das.
Ich könnte zum Beispiel abends noch trainieren oder den Müll nach unten bringen (immerhin 56 Stufen) oder eine Runde spazieren gehen – schließlich wohne ich in einer waldnahen Gegend. Ich könnte mir auch was Gesundes kochen. Ich liebe schließlich gutes Essen. Und dann könnte ich davon ja auch ein schönes Bild auf Instagram hochladen und viele tolle Hashtags verwenden.
Nein, stattdessen liege ich auf meiner Couch, ziehe mir 3-5 Folgen einer Serie rein während ich eine Monsterportion von einer FastFood-Kette verputze. So hab ich keinen Abwasch. Und FastFood muss ja nicht auf Instagram. So denken da wenigstens alle, dass ich laufend gesund esse und regelmäßig laufen gehe. Man will die Leute ja nicht mit dem echten Leben schockieren.
Das ECHTE Leben.
Mein echtes Leben sieht leider so aus, dass ich schon wieder (ja, zum wiederholten Mal) einer leichten FastFood-Sucht verfallen bin, so gut wie keinen Sport mache und die Welt dafür verfluche, dass ich immer mehr zunehme. Dass ich wirklich gerne was Kreatives machen möchte, auch wenn nicht ganz klar ist, was das sein soll, und stattdessen auf der Couch gammele und von dort nur noch ins Bad und direkt ins Bett wandere.
Und ich finde ja auch immer für alles eine Entschuldigung. Heute habe ich nicht gefrühstückt, obwohl ich um 7:00 Uhr aufgestanden bin. Dann habe ich ein leichtes Training gemacht und war unterwegs – da musste ich um 13:00 Uhr mir ja was im Drive In holen. Das war lebensnotwendig.
Ich habe ganz offensichtlich für mich nicht die richtigen Prioritäten gesetzt.
Das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.
Am besten wäre natürlich, ich würde den Arsch hochkriegen. Aber ich bin wenigstens froh, dass ich bei jeder dieser suboptimal getroffenen Entscheidung eine Diskussion mit mir selbst führe. Allerdings hat mein General-Ich offensichtlich seine Trillerpfeife und die Peitsche verloren, denn durchsetzen kann es sich nicht.
Vielleicht gebe ich ihm irgendwann Mal mein Amazon-Passwort...wobei...bald ist ja schon wieder Weihnachten